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  2010 - 40Jahre danach
 
Jochen Rind 18.04.1942 - 05.09.1970



         



                          


                      


        


                       
Die letzten Minuten von Jochen Rindt

Er fuhr dem Leben davon – und auch dem Tod. Jochen Rindt wurde 1970 Formel-1-Weltmeister, obwohl er schon zwei Monate vorher tödlich verunglückt war. Er war einfach schneller. Zu schnell.

Die Sonnenbrille mit den großen, dunklen Gläsern, die Zigarette lässig im Mundwinkel, den leicht arrogant-verführerisch-weichen Blick, die andere Kurvenführung in seinem Gehirn, die Diva Nina als Frau – Jochen Rindt war der James Dean des Rennsports. Und wie der Hollywood-­Rebell starb er auch: jung und unvergessen.

Die Menschen, die ihn liebten, ahnten, dass sie ihn einmal betrauern würden. „Immer wenn ich ein schwarzes Kleid in einem Schaufenster sah, habe ich es gekauft“, sagte seine Frau Nina Rindt einmal. „Ich wusste, ich würde es irgendwann brauchen.“ Sie brauchte ihres im September 1970. Als ihr Mann in der schnellsten Kurve der Formel 1, der Parabolica in Monza, sein schnelles Leben verlor.

Was war der Antrieb dieses Menschen? Rindt selbst verriet es seinem Freund, dem bekannten österreichischen Formel-1-Reporter Heinz Prüller (69): „Weißt du, keiner von uns weiß, wie lange er lebt. Jede Stunde bringt uns näher an das Ende unserer Tage. Darum sollten die Menschen die Zeit nützen. Du hast in meinen Augen die Pflicht, möglichst viel möglichst schnell zu tun.“
Möglichst viel möglichst schnell.

An jenem 5. September 1970, heute vor 40 Jahren, raste der Lotus von Rindt mit Tempo 290 in der Parabolica geradeaus. Die Bremswelle war gebrochen. Lassen wir einen Zeitzeugen erzählen, der jenen verhängnisvollen 5. September erlebt hat. Der bekannte österreichische Journalist Helmut Zwickl (70) berichtete über 560 Formel-1-Rennen. So beschreibt er die letzten Minuten im Leben des Jochen Rindt:

„Es war kurz nach Beginn des Abschlusstrainings am Samstag vor dem Großen Preis von Italien. Jochen schlenderte die Boxenzeile herunter, das Publikum brüllt auf. Jochen nickt, winkt den Leuten zu. Er war in Italien sehr populär. Der Wiener Rundfunk-Kommentator Edi Finger klettert über die Boxenmauer, bittet Rindt um ein paar Autogramme. „Für Bekannte in Wien.“ Schräg gegenüber der Lotus-Box baut Gerry Mörth seine Kamera auf. Jochen geht inzwischen zu den March-Leuten nebenan. Er fragt Pete Kerr wieder einmal: „Also Pete, wann wirst du wieder mein Mechaniker?“

Fernsehmann Lucky Schmidtleitner winkt Jochen zur Kamera, gibt ihm ein Mikrofon in die Hand. Die ersten Autos fahren schon auf die Strecke hinaus. Jochen gibt sein Interview, sagt hinterher: „Da war so viel Lärm, hört euch das Ganze an. Wenn das unbrauchbar ist, machen wir es noch einmal, wenn ich zurückkomme...“

Sekunden bevor Jochen seinen Helm aufsetzt, steigt er zu seiner Gattin Nina auf die Boxenmauer hinauf. Sie schrieb damals jede Rundenzeit auf. Diesmal wirft er keinen Blick in ihren Block, sondern schaut, wann er auf die Strecke fahren kann. Jochen sucht sich einen geeigneten Windschatten. Vielleicht hat er sich Denny Hulme auserkoren, denn als sich Rindt aus der Boxenausfahrt katapultiert, kommt Denny Hulme mit seinem McLaren Full Speed aus der Südkurve. Denny geht an dem beschleunigenden Lotus vorbei, aber innerhalb der nächsten drei Runden saugt sich Jochen Rindt in Hulmes Windschatten.

Auf einmal wird es rings um uns still. Sehr still. Rennwagen rollen lautlos, mit abgestelltem Motor an die Box. Visiere werden hochgeklappt, Mechaniker beugen sich an die Köpfe der Fahrer. Auch das ferne Röhren der Autos, wenn sie drüben bei der Ascari-Kurve aus dem Wald kommen, ist verstummt.

Es ist schwül. Die Ampel der Boxenausfahrt leuchtet rot. „Yes, Rindt“, sagt jemand. Alles dreht sich in meinem Kopf. Ich sehe, wie Jackie Stewart von der Lotus-Box herabspringt und Nina Rindt ihre Stoppuhr einpackt, die Rundentabelle zusammenklappt, Colin Chapman sich an den Kopf greift, bestürzt seine Haare glättet, einen Moment lang leer und verzagt, alles Unheil schon ahnend, auf den durch Ölflecke verunstalteten Asphalt starrt. Ein Monteur trommelt mit einem Schraubenzieher sinnlos auf die Betonmauer, die die Strecke von der Boxengasse trennt.

„Jackie, was ist los?“, frage ich Stewart.

„Jochen hatte einen Unfall.“

„Ja, und?“

Jackie windet sich. Seine Hektik befremdet mich. „Ich glaube, er ist okay.“

Colin Chapman schickt John Miles zur Unfallstelle. Denny Hulme wird von den Reportern und Fahrern und Mechanikern umringt.

„Ja, Jochen ist in der Parabolica raus...“

„Du hast es gesehen?“

„Ich war knapp hinter ihm.“

„Und?“

„Es sieht böse aus.“

„Wie konnte das geschehen?“

„Der Wagen fuhr nach links. Räder flogen auf die Strecke...“

„Und Jochen?“

„Ich glaube, er ist im Wagen.“

Ich laufe weg, durch die Boxen, renne in Richtung Pressebüro, haste zur Telefonvermittlung, und während ich die Nummer meiner Zeitungsredaktion auf ein Stück Papier schmiere, kommt ein mir bekannter italienischer Journalist und sagt auf Englisch: „Er ist tot!“

Ich laufe zurück zu den Boxen, sehe den früheren Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein, frage „Jochen?“ Er nickt.

Im selben Augenblick tritt Bernie Ecclestone, Jochens Freund, mit verweintem Gesicht in die Lotus-Box. Er bückt sich, verstaut einen blutverschmierten weißen Helm in einer schwarzen Ledertasche. Jochens Helm. Jochens Tasche.

Monza ist auch zwei Stunden nach Jochen Rindts Tod noch immer Monza: Ein lärmender, brodelnder unruhiger Haufen Menschen unter einer Dunstglocke, von der Sonne aufgebrüht. Nach einer Schrecksekunde war man zur Tagesordnung übergegangen. „Am besten, ihr fahrt noch heute Abend nach Hause“, erklärt Lotus-Teammanager Dick Scammel den Monteuren, die apathisch in der dunklen Garage hocken. Nebenan liegt Jochens Wrack. Die Garagentüre ist versperrt, das Schloss versiegelt. Zwei Polizisten stehen Wache, die Staatsanwaltschaft hat den Metallhaufen beschlagnahmt.“

Erst später erfährt man, was in jenen Augenblicke auf der Strecke passierte. Fahrer Denny Hulme sagte in die Mikrofone: „Die zweite Lesmo-Kurve habe ich verhaut, Jochen überholte mich deshalb. Im Abstand von 15 Metern jagten wir durch die Ascari-Linkskurve, dann über die Gegengerade, fünfter Gang voll, zwischen 290 und 300 km/h. Bei der 200-Meter-Marke oder sogar eine Spur später, bremste Jochen. Der Lotus drohte auszubrechen, das ist aber normal, denn in dieser Bremszone, wo man bis auf etwa 150 für die Parabolica abbremst, liegen alle Wagen sehr unruhig und müssen durch Lenkkorrekturen stabilisiert werden. Plötzlich scherte der Lotus nach links aus, den schmalen Grünstreifen überquerend, bohrt er sich in die Leitschienen. Räder flogen weg, Teile des Wagens, für mich geschah das alles in Zeitlupe, denn ich hatte die gleiche Geschwindigkeit wie er und befürchtete obendrein, der Lotus würde wieder auf die Fahrbahn zurückgeschleudert werden.“

Durch den Aufprall wird Rindt die Hauptschlagader am Hals durchtrennt. Vielleicht durch die Gurte. Vielleicht durch Windabweiser vor dem Cockpit beim Herunterrutschen in den Fußraum beim Aufprall.


Können Sie sich erinnern, wie Helmut Zwickl eingangs beschrieb, dass Rundfunk-Reporter Edi Finger vor dem verhängnisvollen Training Jochen Rindt um Autogramme bat? Eines davon war für Fingers Tochter Sissy. Sie wollte es einer Klassenkameradin schenken. Sissy hat es behalten. Es war das letzte Autogramm, das Jochen Rindt geschrieben hat.(

(quelle: bild.de )
 
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